Gewaltfreie Kommunikation

Kinder sind feinfühlig, sie spüren meist gut und reagieren darauf, wenn wir Erwachsene uns nicht Integer Verhalten oder wir nicht wirklich Präsent sind und wir in unseren Gedanken schweben, statt im Hier und Jetzt zu sein und dann viel sagen, ohne gross zu überlegen.  

Vater abwesend und nicht präsent bei Tochter.

Bewusste Kommunikation mit Kindern und natürlich auch mit Erwachsenen ist für mich eine ein wichtiger Bestandteil. Dabei hat sich für mich das Prinzip der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg bewährt. Insbesondere in stressigen, hektischen und konfliktgeladenen Momenten unterstützt die gewaltfreie Kommunikation mehr Klarheit zu bekommen. Sie fördert das Gegenseitige Verständnis und die Akzeptanz. Schlussendlich ist die Gewaltfreie Kommunikation aber auch eine Art Lebenshaltung, welche viel Wandel in sich birgt.

Konflikte sind wichtig, schliesslich kommen wir ja nicht auf diese Welt und sind bereits mit einer gesunden Konfliktfähigkeit gesegnet, auch streiten muss und darf immer wieder geübt werden. Es ist wichtig zu lernen für seine Bedürfnisse einzustehen und diese auch zu kennen. Zu lernen über seine Gefühle zu reden, sich mitteilen zu können und für sich selbst Raum nehmen. Konflikte mit Kindern und unter Kindern ist für mich ganz wichtige Lebensschule.

Gerne möchte ich Dir hier das Model der Gewaltfreien Kommunikation aufzeigen. Als kleine Anregung oder auch Erinnerung vielleicht im nächsten Konflikt mit deinem Kind mal was Neues auszuprobieren. Wie wir alle Wissen, wird der nächste Konflikt sicherlich kommen, früher oder später.

In der Praxis

1. Beobachtungen

Zuerst beobachten wir, was in einer Situation tatsächlich geschieht. Was hören wir andere sagen, was sehen wir, was andere tun, wodurch unser Leben entweder reicher wird oder auch nicht? Die Kunst besteht darin, unsere Beobachtung dem anderen ohne Beurteilung oder Bewertung mitzuteilen.

Wenn wir beim Essen sind und du mich mit deinem Bein trittst…

2. Gefühle

Als nächstes sprechen wir aus, wie wir uns fühlen, wenn wir diese Handlung beobachten. Fühlen wir uns verletzt, erschrocken, froh, amüsiert, traurig, irritiert usw.?

…macht mich das Nervös und bereitet mir Schmerzen. …

3. Bedürfnisse

Im dritten Schritt sagen wir, welche unserer Bedürfnisse hinter diesen Gefühlen stehen. Zum Beispiel, das Bedürfnis nach etwas Ruhe, Ordnung, Mithilfe usw.

Ich brauche etwas Ruhe für mich zum Essen.

4. Bitten

Es geht dann gleich weiter mit der vierten Komponente – einer sehr spezifischen Bitte. Dieses vierte Element bezieht sich darauf, was wir vom anderen wollen, so dass unsere beiden Leben, schöner wird. Was kann er oder sie konkret tun, um unsere Lebensqualität zu steigern.

Bitte höre auf damit, mich zu treten.

Es versteht sich für mich von selbst, dass natürlich auch mein Konfliktpartner den Raum erhält sich ebenfalls im Rahmen seiner Möglichkeiten mitzuteilen. Natürlich kann ein Kleinkind dieses Model für sich noch nicht anwenden, doch sie reagieren positiv darauf. Und die Vorbildfunktion in allen Lebensbereichen von uns Erwachsenen ist so enorm wichtig für gesundes Gedeihen, eine gesunde Prägung.