Die Gefühle unserer Kinder anerkennen
Besondere Erlebnisse und spannende Spiele sind wichtig. Wenn sie gelingen, geben sie uns Betreuenden (Eltern, Kinderbetreuer) zu Recht ein gutes Gefühl, seinen Job richtig zu machen. Was passiert aber, wenn Kinder protestieren, sich langweilen, sich zurückziehen oder sich weigern an einer Aktivität teilzunehmen? Können wir dies zulassen? Wenn ja, wie lange? Und wie reagieren wir auf Kinder, welche ihre Gefühle und Wünsche direkt ausdrücken?
Viele Betreuerinnen gehen auf die geäusserten Gefühle ein, um allerdings nach kurzer Zeit von dem Kind zu verlangen sich wieder im Geschehen einzuordnen. Der äussere Ablauf wird somit zum Massstab, nicht das Befinden und Anliegen des Kindes. Ein verfälschtes Beschäftigungsideal stuft das funktionieren von Abläufen und die produktive Leistung höher als die Bejahung von Schwierigkeiten und den sich daraus ergebenen pädagogischen Chancen.

Kinder spüren den Erwartungsdruck und erkennen die beschränkte Erlaubnis, ihre Gefühle und Interessen auszudrücken sehr genau. Meistens fühlen sie sich dann zu wenig aufgehoben und zu wenig verstanden. Ihnen bleibt die Wahl sich anzupassen, sich zu entfernen, zu protestieren und sich damit gegen die Erwartungen von den Betreuenden zu stellen.
Wie es gelingt durch emotionale Kommunikation die Gefühle anzuerkennen
Kleine Kinder verarbeiten ihre Gefühle, indem sie ihre emotionale Betroffenheit im Spiel und in Erzählungen ausdrücken. Sie schätzen es sehr, wenn wir Betreuende auf die darin enthaltenen Gefühle eingehen. Gelingt es schwierige Gefühle zu durchleben, kommt das Kind wieder in ein innerlich ruhigeres Gefühl. So kann nach der Angst die Zuversicht entstehen. Dieser ruhigere Zustand, ermöglicht es dem Kind sich mit den gegebenen Anforderungen der aktuellen Situation neu auseinanderzusetzen.

Dies setzt von uns Betreuenden voraus, dass wir den Gefühlen der Kinder Raum lassen und wir die Gefühlsäusserung der Kinder als Zwischenschritt innerhalb eines Prozesses verstehen. Die Annahme die Gefühlsäusserung sei das letzte Wort ist falsch.
Wenn Kinder in der Regulierung ihrer Gefühle Hilfe brauchen, unterstützen wir sie am besten, indem wir ihre Gefühle anerkennen. Dem Kind durch eine verstehende und klärende Begleitung helfen, sich zu beruhigen.
Gefühle gemeinsam verarbeiten
In dem Masse, wie Gefühle offen mitgeteilt und gemeinsam verarbeitet werden, lernen Kinder ihre Gefühle anzunehmen und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Besonders wenn Kinder die Erfahrung machen, wie Bezugspersonen die mitgeteilten, schwierigen Gefühle annehmen ohne diese zu bewerten und positiv auf das dahinter liegende Anliegen eingehen, verinnerlichen Kinder die Fähigkeit belastende Erfahrungen mit einer positiven Grundhaltung anzugehen und zu verarbeiten.
Durch die Erfahrung von Anteilnahme und wertschätzender Verbalisationshilfe lernen Kinder, mit ihrer Gefühlswelt aktiv und differenzierter umzugehen. Das setzt voraus, dass wir uns die Zeit nehmen unseren Kindern mit positiver Aufmerksamkeit zu begegnen. Die Grenzen im Umgang mit Gefühlen finden sich immer dort, wo wir selbst Gefühle fürchten, zensurieren oder wegdrücken.
Aktivitäten, die es Kindern ermöglicht Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten
- Rollenspiele
- Sich-Verkleiden
- Mit Figuren spielen
- Malen
- Ausdruckstanz
- Gespräche
- Geschichten, Erzählungen, Bilder betrachten
- Freie Aktivitäten mit Ton, Teig, Wasser Sand
Wie gehst du mit deinen Gefühlen um, gelingt es dir diesen ihren Raum zu geben? Spürst du deine Gefühle oder fühlst du dich weit von diesen entfernt?
Falls du den Impuls verspürst zu deinen Gefühlen einen tieferen Kontakt aufzubauen. Oder du merkst, dass dich die Gefühlsausbrüche deines Kindes überfordern, melde dich gerne bei mir, ich begleite dich dabei mit deinen oder den Gefühlen deines Kindes liebevoll umzugehen.