Dein Kind spiegelt deinen Charakter

Kinder spiegeln das Verhalten der Menschen, die in den ersten Jahren die direkten Bezugspersonen sind. Es übernimmt nicht nur Deine positiven Seiten, sondern entwickelt auch Charaktereigenschaften, die Du an Dir nicht magst und möglicherweise verdrängst. Dein Kind ist daher ein Spiegel, durch den Du Dich selbst anschauen und etwas über Dich lernen kannst.

Du prägst das Erleben Deines Kindes

Babys und kleine Kinder denken nicht. Sie leben vollkommen in einer Welt der Empfindungen. Deshalb kannst Du Deinem Kind stundenlang Vorträge halten, auf die es in keiner Weise reagieren wird. Tust Du hingegen etwas mit ihm, wird sich dieses Handeln auch in seiner Psyche verankern.

Kinder sind erst in der Lage, Gedanken zu entwickeln, wenn sie mit dem Sprechen beginnen. Bis dahin sind sie ausschliesslich auf ihre gefühlsmässige Wahrnehmung eingestellt. Sie hören, riechen, schmecken, fühlen und betrachten ihre Umwelt. Zu Beginn ihres Lebens gibt es noch keine gespeicherten Erinnerungen, auf die sie Zugriff haben. Sobald sich die Wahrnehmung der Sinne entwickelt, wird praktisch alles aufgesogen und im Gehirn als Erfahrung verankert.

Was Dein Kind durch Dich und mit Dir erlebt, bildet die Grundlage für sein Empfinden und die Ansichten über die Welt. Daher bist Du die Person, die das Urvertrauen im Kind bestätigen kann. Oder dieses zerstört.

Was bedeutet das?

Um sich in dieser Welt zurechtzufinden, müssen Kinder ein Verhalten entwickeln. Sie müssen lernen, wie sie sich in jeder Situation verhalten müssen und dieses Wissen beziehen sie aus Deinem Verhalten, das sie als Schwingung aufnehmen. Dann ahmen sie Dich und Dein Handeln nach, was Du als Projektion erlebst. Du hast Dich plötzlich selbst vor der Nase.

Bist Du beispielsweise ein Autofahrer, der sich schnell aufregt, wirst Du bald die Erfahrung machen, dass aus dem Kindersitz hinter Dir ähnliche Kommentare kommen. Ärgerst Du Dich wegen einer Situation, wird Dir einige Zeit später auffallen, dass Dein Nachwuchs dieselben Formulierungen benutzt.

Falls Dein Kind bereits in eine Kindereinrichtung geht – erinnere Dich an den ersten Tag, als Dein Kind nach Hause kam. Viele Eltern sind völlig verwundert und sprechen davon, dass sie ein völlig anderes Kind erlebten. Weshalb? Weil eine Gruppe in Form von Projektion sehr stark auf eine einzelne Person wirkt und Dein Nachwuchs sofort viele dieser Einflüsse übernahm. Kraftausdrücke und Verhaltensweise, die es dort erlebte, wurden bereits am ersten Tag abgespeichert. Dadurch verstärken sich dann bestimmte Verhaltensweisen, die bereits im Elternhaus geprägt wurden.

Übernommenes Verhalten – die Projektion

Eltern sind die ersten Bezugspersonen, die ein Kind erlebt. Diese können laut oder sanftmütig, aktiv oder in sich gekehrt, fröhlich oder bedrückt sein – ein Kind spürt jede Gefühlsregung, verinnerlicht diese und drückt sie selbst aus. Es denkt nicht, es fühlt. Jedes Deiner Worte und jede Deiner Gesten und Reaktionen wird übernommen, die Du als Projektion erlebst. Dabei kannst Du viel über Dich lernen, sofern Du Dein eigenes Verhalten hinterfragst.

Kind spiegelt Eltern

Auch Du wurdest von Deinen Eltern geprägt. Deshalb entwickelst Du in bestimmten Situationen Engagement, während andere Momente Dir Angst machen. Du bist selbstbewusst oder introvertiert. Du liebst Menschen oder gehst ihnen aus dem Weg. So hast Du Deine Eltern erlebt und deren Verhalten und Empfinden übernommen. Weil es in den ersten Jahren nicht anders ging. Wenn Dir jemand in Deinen Kindertagen ständig sagte, dass Du nicht so schüchtern sein sollst, dann konntest Du nur einen zurückgezogenen Charakter entwickeln. Das war es, was Deine Eltern in Dir sahen und auf Dich projizierten. Ausgehend von ihren eigenen Konditionierungen.

Dein Kind wird Verhaltensweisen entwickeln, die Du möglicherweise nicht magst. Das ist ein grossartiger Moment, denn er bringt Dich an Deine unbewussten Anteile. Was Du an Dir nicht magst, möchtest Du nicht fühlen und erleben. Du unterdrückst Deine Wahrnehmung dieser Gefühle und Ausdrucksweisen, weil Du damit bei Deinen Eltern nicht willkommen warst oder weil diese Verhaltensweisen lebten, die für Dich untragbar waren. Durch Dein Kind kommen sie wieder zum Vorschein, damit Du sie integrieren und heilen kannst.

Ein Beispiel:

Kinder, die in der Schule Probleme mit Mathematik bekommen, leben häufig mit einem Elternteil zusammen, welchen dieses Schulfach ebenfalls nicht leiden konnte. Die Aussage von Mutter oder Vater, dass sie in Mathe schlecht waren, legt dem Kind eine Projektion auf. Es darf mit Mathematik ebenfalls nicht zurechtkommen. Lenkt man den Fokus jedoch auf eine Person in der Familie, die ein Matheass ist, wird das Kind in diesem Fach plötzlich gute Noten erhalten.

Kinder Mathematik

Dieses Beispiel macht deutlich, dass Eltern den gesamten Lebensweg eines Menschen durch Projektion prägen. Wer sich an dieser Stelle nicht mit seinen eigenen Baustellen auseinandersetzt, gibt diese ungefiltert an seinen Nachwuchs weiter.

Der Weg in die eigene Vergangenheit

Stelle Dir zuerst die Frage, was in Deinem Leben positiv verläuft und in welchen Bereichen Du ständig auf Widerstände triffst. Allein dieses Reflektieren setzt bereits eine bestimmte Menge an Bewusstsein voraus, um Deine Gefühle und Handlungen zu unterscheiden.

Bist Du beispielsweise in einer Familie aufgewachsen, in der Leistungsdenken an der Tagesordnung war und Gefühle nur eine untergeordnete Rolle spielten, wirst Du im späteren Leben nur Menschen und Partner anziehen, die ihre Gefühle ebenfalls zurückhalten. Denn auch Du hast gelernt, Dich emotional zurückzuhalten. Leidest Du darunter, reift in Dir der Wunsch nach einem liebevollen und herzlichen Miteinander. Das wird wahr, wenn Du in Dir bewusst auf die Suche nach diesen Empfindungen gehst, die in Deiner Kindheit nicht angesprochen wurden.

Je eher Du Dich auf diesen Weg Deiner Veränderung machst, desto weniger begrenzende Anteile muss Dein Kind von Dir übernehmen. Wenn Du also etwas an Deinen Kindern nicht magst, kannst du davon ausgehen, dass das Verhalten etwas mit Dir und Deiner eigenen Geschichte zu tun hat, und dass sich dieser Zustand von innen heilen lässt.

Lass Dich begleiten und auffangen

Dabei helfe ich Dir sehr gerne, denn es braucht Mut, sich den eigenen Gefühlen zu stellen. Vieles wurde  ins Unterbewusstsein verschoben, um Dir ein normales Leben zu ermöglichen. Dein Kind sollte jedoch seine eigene Geschichte leben dürfen, facettenreich und mit der Liebe zum Leben. Arbeitest Du Deine eigenen Begrenzungen auf, lösen sich Familiendramen, Job- und Finanzprobleme oder Ängste gegenüber anderen Menschen. Dein Kind zeigt Dir ganz genau, wo Deine Probleme liegen, um die Du Dich kümmern musst. Damit es sein eigenes Leben leben darf und kann.

Wenn Dich diese Worte aufgefangen haben, melde dich gerne bei mir. Wir finden gemeinsam heraus, was Dein Kind Dir über Dich erzählen will.