Die Selbstliebe
Die Liebe zu sich selbst, die sogenannte Selbstliebe ist für viele Menschen die wohl am schwierigsten zu pflegende Liebe überhaupt. Alle sagen: «Nimm dich so an wie du bist!» Doch so einfach dies gesagt ist, kann dies in der Umsetzung doch noch eine ganz schöne Herausforderung sein.
Definition
Eine Definition von Selbstliebe? Eigentlich ganz einfach: Das eigene Selbst so lieben wie es ist, uneingeschränkt. Das bedeutet dich Annehmen mit all deinen Schwächen, Makeln und Fehlern. Das Anerkennen und Wertschätzen von deinen Stärken, Fähigkeiten und Talenten gehört genauso dazu. Das heisst dich selbst so akzeptieren, wie du bist und dich als liebenswert empfinden.
Wichtig:
Die Liebe zu sich selbst ist weder zu verwechseln mit Egoismus noch hat sie etwas mit übersteigerter Eitelkeit zu tun.

Weshalb Selbstliebe so wichtig ist
Selbstliebe macht dich unabhängig, selbstbewusster und stärkt die Verbundenheit zu dir selbst. Innere Stärke und Zufriedenheit fliessen in alle Ebenen des Lebens ein und bringen dich in ein inneres Gleichgewicht. Davon profitiert nicht nur deine Seele, sondern auch deine körperliche Gesundheit. Wichtig bist Du, denn Du sollst Dich jeden Tag wohl und gut in dir fühlen.
Gelebte Selbstliebe hat aber auch eine grosse Wirkung darauf, wie du anderen begegnest. Selbstliebe stärkt dein Selbstvertrauen und lässt dich innerlich zur Ruhe kommen. Wenn du dich selbst liebst und mit dir im Reinen bist, weisst du wer du bist. Durch Selbstliebe sinkt auch das Potenzial für Stress und Konflikte im Aussen, da du viel gelassener reagierst. Es fällt dir leichter Situationen zu verstehen und zu akzeptieren, was ist. Selbstliebe wirkt auf andere attraktiv, weil sie dir eine positive und offene Ausstrahlung verleiht. Weil du dich nicht mehr verbiegst und nicht mehr die Liebe anderer brauchst, erleben andere dich als starke Persönlichkeit. Das macht das Leben leichter und auch bunter.
Wie sich fehlende Selbstliebe zeigt
Fehlende Selbstliebe bemerkst du besonders daran, dass du dich ständig mit anderen vergleichst. Dir fällt es schwer anzuerkennen, dass Du gut bist, so wie Du bist. Es kann sich zum Beispiel über dein Aussehen zeigen, du bist nicht zufrieden damit und du denkst, du musst dich immer weiter optimieren, um dich selbst zu mögen. Doch ohne Selbstliebe und Akzeptanz wirst Du nie mit Deinem Äußeren zufrieden sein – egal, welche Anstrengungen du unternimmst. In der heutigen Zeit von Social Media lassen wir uns gerne verunsichern, eifern diesen vermeintlich aufregenderen Leben nach, anstatt bei uns zu bleiben und anzuerkennen, was direkt vor uns liegt.
Ein weiteres Anzeichen von fehlender Selbstliebe ist, dass du alles persönlich nimmst und dich schnell angegriffen fühlst. Mit mehr Liebe und Verständnis für dich selbst, wird dir Kritik viel weniger ausmachen. Du kannst sie dir in Ruhe anhören und überlegen, was Du davon annehmen und mitnehmen willst und was nicht.
Warum Selbstliebe auch in einer Beziehung wichtig ist
Ohne gesundes Mass an Selbstliebe können deine Beziehungen leicht zu einem Gerangel werden, in welchem beide Partner vor allem darum kämpfen, die eigenen Bedürfnisse vom Gegenüber erfüllt zu bekommen. Wenn du das, was dein Partner tut oder sagt, häufig als Angriff, Kritik oder Zurückweisung empfindest, liegt dies fast immer an einem Mangel an Selbstliebe. Denn das mangelnde Bild, dass du von dir selbst aufgebaut hast, sucht im Außen nach Beweisen und Bestätigung. So interpretierst du alle Signale, die deines Partners und auch jene von anderen, in diese Richtung. Dass dies nicht zu einer harmonischen Partnerschaft führen kann, ist offensichtlich.
Wenn wir uns selbst nicht lieben ist auch unsere Fähigkeit andere zu lieben eingeschränkt. Denn wenn wir uns selbst nur teilweise liebenswert ansehen, dann strahlen wir dies auch so aus. Die Akzeptanz der eigenen Persönlichkeit ist der erste Schritt, um echte Akzeptanz durch andere zu erfahren.
Die Gesetzmäßigkeiten der Liebe
- Um Liebe zu erhalten, musst du Liebe geben können. Erst das Liebe geben macht das Liebe empfangen möglich.
- Um einen anderen Menschen wahrhaft lieben zu können, musst du dich selbst lieben.
- Der Grad deiner Selbstliebe bestimmt den Grad der Liebe, die du deiner Aussenwelt geben und von ihr empfangen kannst.
- Je mehr wir in unserer Selbstliebe sind, desto mehr können wir unser Potenzial leben. Unsere Träume verwirklichen, unseren Weg gehen, wissen was wir wollen.
Selbstliebe Lernen: 12 Impulse für mehr Selbstliebe in deinem Alltag
1. Behandle dich wie dein bester Freund
Überlege dir wie du mit deinem besten Freund umgehst. Und behandle dich selbst wie dein bester Freund. Wenn du im Alltag feststellst, dass du dich wieder am Verurteilen bist, hart zu dir selbst bist, dann tauche ein in das Bild, dass du dein bester Freund bist. Diese Metapher ist sehr hilfreich, um seinen Umgang mit sich selbst positiv zu verändern.
2. Sei dankbar
Die Dankbarkeit hat eine unglaubliche Kraft, ist eine äusserst starke positive Energie. Überlege dir, wofür du Dankbar bist: An dir selbst, an diesem Tag und an der ganzen Welt. Du kannst dies einfach gedanklich machen oder du beginnst ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Diese Übung ist auch sehr geeignet, um deinen Tag abzuschliessen. Ein gutes Gefühl vor dem Einschlafen fördert ein gutes Gefühl beim Aufstehen.
3. Nimm dir Zeit für dich selbst
Wann hattest du das letzte Mal wirklich, Zeit für dich? Nimm dir heute mal nur 30 Minuten, in welchen du dich wirklich nur um dich kümmerst.
4. Tu dir etwas Gutes
Wann, war das letzte Mal, als du dir etwas Gutes getan hast? Erlaube dir heute mal bewusst was Gutes für dich zu tun. Zum Beispiel: Eine Massage, dir ein schönes Bad gönnen, in ein neues spannendes Buch eintauchen, dich liebevoll eincremen, oder einfach nur eine mit liebe zubereitete Tasse Tee oder einen Spaziergang in der Natur geniessen…. Du entscheidest, Gönn dir was!
5. Sei stolz auf dich selbst
Wenn dir was gut gelungen ist oder du ein Erfolgserlebnis hattest, dann sei stolz auf dich selbst. Nimm dir die Zeit und den Raum deine Errungenschaft zu achten und zu ehren, dich zu beglückwünschen und stolz auf dich selbst zu sein. Menschen mit einer starken Selbstliebe sind stolz auf das, was sie erreichen. Und das darfst du auch!
6. Verzeihe dir selbst
Egal welchen Fehler du begangen hast, was auch passiert ist. Verzeihe dir selbst, statt dich zu verurteilen. Sei mitfühlend mit dir, reflektiere dich und übernehme Verantwortung für dies was geschehen ist. Lerne aus der Situation und setze dir zum Ziel, dich das nächste Mal anders zu Verhalten. Und dann lasse los, ohne der Geschichte nachzutrauern! Gestehe dir ein und erlaube dir Fehler machen zu dürfen und sehe diese als Lernerfahrungen auf dem Weg zur besten Version deines Selbst.
7. Habe immer ein grosse Portion Gelassenheit im Gepäck
Wenn Dinge nicht auf Anhieb funktionieren, bleibe gelassen und sei geduldig mit dir. Es ist noch kein Weltmeister einfach so vom Himmel gefallen. Nimm und gib dir die Zeit, die du brauchst, um Dinge zu verstehen, zu lernen und zu erschaffen. Geh dabei gut mit dir um, anstatt dich selbst herunterzumachen. Was dich niemals weiter bringen wird.
8. Lächle viel
Lächeln und Lachen ist gesund und so wohltuend für unser komplettes System, es verändert deinen inneren Zustand positiv. Lächle morgens vor dem Spiegel, Auf dem Weg zur Arbeit, auch wenn du im Stau stehst. Probiere es, lächle im Kontakt mit deinen Mitmenschen, lächle wenn du merkst, dass du wie ein gestresstes Huhn am herumeilen bist – Lächle einfach öfter. Es gibt nichts Heilsameres als im Laufe des Tages immer mal wieder zu lächeln.
9. Liebe deine Mitmenschen
Im Kontakt mit lieben Mitmenschen, sag dir innerlich «Ich liebe dich. Ich bin dankbar für dich.» Versuche dich von festen Vorurteilen und alten Eindrücken von Personen zu lösen, sei offen und neugierig. Sei wohlwollend bei und mit deinem Gegenüber. Indem du dich in dieser Art und Weise übst, stärkst du gleichzeitig deine eigene Liebe zu dir selbst. Liebe die Welt und damit dich selbst.
10. Schaffe Raum für deine persönlichen Rituale
Rituale geben Geborgenheit und Sicherheit, sind eine gute Erinnerung und stärken dein Innenleben. Baue sie in deinen Alltag ein, zum Beispiel, dass du dir jeden Morgen 10 Minuten Zeit nimmst dich auf deinen neuen Tag einzustellen. Zum Beispiel mit einer kleinen Morgenmeditation, einer Atemübung oder, dass du dir einen Lieblingssong anhörst. Oder du baust in deiner Mittagspause oder nach deiner Arbeit neu jeden Tag einen kleinen Spaziergang ein, bei dem du bewusst durchatmest. Oft haben wir das Gefühl, dass in unserem Alltag kein Platz für solches ist. Wie immer geht es darum, dass du dir die Zeit dafür nimmst. Es geht um dich und dein Wohlbefinden.
11. So tun als ob
Es gibt Momente, da merkst du vielleicht nun wäre eine Dosis Selbstliebe angebracht. Doch der innerliche Widerstand ist gross und dein Gefühl ist von, dich Annehmen weit entfernt. Gib nicht auf, bleibe dran! Versuch es mal mit der Methode: So tun als ob. Dies ist ganz einfach, wie sie es schon sagt, ich tue als ob! Über das tun als ob, gelingt es oft seinen inneren Zustand zu ändern. Mich selbst bringt diese Methode immer wieder zum Schmunzeln und über dieses Schmunzeln gelange ich wieder zu mir. Schon viele Male sass ich in der Badewanne, sagte erst leicht ironisch zu mir: «Oh ja dies ist jetzt wirklich wunderschön, ich bin voll entspannt!» Dabei war ich innerlich weit weg von wunderschön und entspannt. Doch irgendwann lässt der Widerstand nach und ich komme an in mir, im Moment und in der Badewanne.
12. Lese dieses Gedicht immer wieder
Zu seinem 70. Geburtstag schrieb Charly Chaplin das Gedicht: Als ich mich selbst zu lieben begann. Ich finde besser kann Selbstliebe nicht auf den Punkt gebracht werden. Es lohnt sich dieses Gedicht immer wieder zu lesen, vielleicht magst du es dir auch ausdrucken und an einem schönen Platz aufhängen.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich, um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!
Wundervolle Worte, um diesen Blog über die Selbstliebe abzuschliessen. Ich hoffe ich konnte euch inspirieren, der Liebe zu euch selbst Raum zu geben und diese zu pflegen.