Durch die eigene Brille sehen
Mit unseren Sinnen nehmen wir unsere Umgebung wahr. Doch können wir uns auf diese immer verlassen?
Wir können uns nicht immer darauf verlassen, dass dies was wir zu sehen glauben wirklich so sein muss. Zunächst scheint es eindeutig, doch bei näherem Hinschauen sind wir überrascht. Wir trauten unseren Eindrücken und liessen uns Täuschen. Unsere Sinne sind beeinflussbar!
- Unsere Wahrnehmung ist subjektiv und selektiv
Das bedeutet beeinflusst durch Interessen, Bedürfnisse, Erfahrungen und Prägungen, Wünschen, Wertvorstellungen, Eigenes Verhalten, Glaubensätzen und Programmierungen, Fähigkeiten und Stimmungen etc. - Unsere Wahrnehmung ist ergänzend
Das heisst undeutliche Wahrnehmung und Einzelinformationen ergänzen wir mit eigenen Vorstellungen, Fantasien und Gefühlen. Damit wir uns ein «eindeutiges» Bild einer Situation machen können. So entsteht meine individuelle Sicht der Dinge.
Missverständnisse und Reaktionen
Wir Menschen sehen die Welt verschieden, das heisst jeder sieht durch seine eigene Brille. Diese Tatsache bei sich fest zu integrieren hat eine enorme Bedeutung, insbesondere bei der Klärung von Differenzen und Konflikten.
Wie oft passiert es, dass ein Empfänger einer Botschaft einen Aspekt auswählt und dadurch etwas ganz anderes versteht als gemeint war.
Oder wir reagieren nicht auf das Verhalten eines anderen Menschen, sondern auf die Fantasien, welche wir mit diesem Verhalten verbinden. (Kenntnisse über Persönlichkeitsaspekte jener Person, eigene oder ähnliche Erfahrungen und auch Beobachtungen bei anderen Menschen beeinflussen meine Reaktion).
Kein Mensch erfasst und empfindet als Empfänger exakt genau die Botschaft, wie der Sender dies beabsichtigt – auch wenn dieser sich «glasklar» ausdrückt. Sich klar auszudrücken, heisst also noch lange nicht richtig verstanden zu werden.
Bewusstsein schaffen
Es gibt immer wieder Momente, in denen wir merken, dass uns wiederkehrend dies, was wir durch unsere Brille sehen, nicht gefällt. Ich sehe dies als wichtiger Hinweis oder auch Einladung, sich mal die Zeit zu nehmen und in sich zu gehen, um herauszufinden, was denn meine Brille verfärbt. Oft sind dies ungeklärte, meist unbewusste Themen, die mir vielleicht das Gefühl geben alle oder ein bestimmter Mensch ist gegen mich, macht mir das Leben schwer, oder niemand sieht mich etc.
Es lohnt sich, seine Sicht zu reflektieren. Für mich selbst erlebe ich es immer wieder als grosse Bereicherung, mich mit meinem Blick auseinanderzusetzen. Es fordert Selbstverantwortung, was nicht immer leicht gelebt ist. Doch über diese gelangen wir in die Selbstbestimmung, was ein wundervolles Gefühl ist und in dieser steckt so viel Wachstum und Freiheit.
Wie bewusst nimmst du deine Brille wahr? Siehst du dein Glas eher halb voll oder halb leer?
Beschäftigen oder Plagen dich immer wieder die gleichen Umstände in deiner Aussenwelt?
Gerne begleite ich dich auf dem Weg deiner Brille deinem Blick auf die Spur zu kommen und deiner Brille den Schliff zu geben, den du dir für dein Leben wünschst.